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Alles, was du in der Schule nicht lernst – eine Buchrezension

Buchtitel von „Alles, was du in der Schule nicht lernst“
Buchtitel von „Alles, was du in der Schule nicht lernst“
Buchtitel von „Alles, was du in der Schule nicht lernst“

Als Eltern möchten wir, dass unsere Kinder alles lernen, was sie für ihre Zukunft brauchen werden. Dass die Schule das nicht leistet, oder nicht leisten kann, dürfte uns allen klar sein. Es gibt viele praktische Fähigkeiten, die uns im Leben weiterhelfen, die aber in der Schule fast immer vernachlässigt werden, die wir dennoch im Leben brauchen. Genau hier setzt das Buch „Alles, was du in der Schule nicht lernst“ von Catherine Newman an.

Das Buch ist für Kinder im Alter von 8 bis 12 Jahren geschrieben und enthält 65 verschiedene Fähigkeiten, die ihnen im täglichen Leben weiterhelfen werden. Diese Fähigkeiten reichen von einfachen Dingen wie „wie man Knoten bindet“ bis hin zu komplexeren Aufgaben wie „wie man ein Formular ausfüllt“. Die Fähigkeiten sind in kurzen Kapiteln beschrieben und werden von schönen Illustrationen (gezeichnet von Debbie Fong) begleitet, die das Verständnis erleichtern.

Was mir an diesem Buch wirklich gefällt, ist, dass es die Kinder dazu ermutigt, praktische Fähigkeiten zu erlernen, die sie für ihr Leben benötigen. Es regt die Kinder dazu an, unabhängiger zu werden. Indem sie lernen, wie man einfache Aufgaben selbst erledigt, lernen sie, für sich selbst zu sorgen und auf sich selbst aufzupassen. Dies kann ihnen später im Leben sehr nützlich sein.

Schöne Illustrationen

Illustration eines Jungen in einem Krankenhausbett mit Luftballons und Spruchband „Gute Besserung“
Gute Besserung

Das Buch ist in einer einfachen Sprache geschrieben, die für Kinder leicht verständlich ist, aber es ist nicht kindisch oder infantil. Es ist ein Buch, das sowohl jüngere als auch ältere Kinder anspricht. Das denke ich zumindest als Erwachsener. Ich habe keine Kinder befragt, wie sie es finden.

Einige Schwachstellen gibt es natürlich schon: Es gibt Themen, die in verschiedenen Familien unterschiedlich gehandhabt werden (zum Beispiel, wie genau wird die Wäsche zusammengelegt) oder Themen, die an sich etwas zu komplex für so einfache Erklärungen, wie das Buch sie gibt, sind. Öfter verweist Catherine Newman deshalb auch darauf, einen Erwachsenen zu fragen oder im Internet nachzuschauen. Dennoch finde ich es einen guten Ansatz, da es Anregungen gibt, welche Fähigkeiten überhaupt wichtig sind, um darüber zu recherchieren. Und es muss ja auch nicht immer gleich das Internet sein. Ein Buch ist da eine sehr schöne Alternative.

Sieben Bereiche – sieben Farben

Das Buch deckt viele Bereiche ab, die in sieben Kapitel aufgeteilt sind:

  • Andere Lebewesen (Sich kümmern: Um Menschen, Tiere und Pflanzen)
  • Du hast gut reden! (So triffst du bei anderen den richtigen Ton)
  • Weg mit dem Dreck (So hältst du bei dir zuhause alles in Schuss)
  • Das leibliche Wohl (So wirst du ein echter Küchenprofi)
  • Mit allen Wassern gewaschen (Richtige Reinigung und Pflege deiner Kleidung)
  • Cash, Flocken und Asche (Alles, was du rund ums Geld wissen musst)
  • Nützliche Life Skills (Wichtiges Basiswissen für viele Lebenslagen)

Es werden also nicht nur manuelle Fähigkeiten angesprochen, sondern auch soziale. Vor allem steht immer die 8selbst)Verantwortung im Vordergrund. Und natürlich dürfen auch immer wieder Hinweise auf Umwelt und Nachhaltigkeit nicht fehlen.

Auf Deutschland angepasst

Illustration eines Glaskruges mit Limonade und einem Preisschildchen
Selbstgemachte Limonade

Die Autorin ist Amerikanerin, was man an einigen Stellen, zum Beispiel der Auswahl der Themen, spürt. Dennoch ist das Buch super an das Leben in Deutschland angepasst; sicher vor allem durch Melanie Schirdewahns Übersetzung. Außerdem wurden Verweise auf Internetquellen komplett auf Deutschland umgestellt (wie zum Beispiel der Verweis auf die Stiftung Warentest).

Insgesamt finde ich, dass “Alles, was du in der Schule nicht lernst” ein großartiges Buch für Kinder ist, das praktische Fähigkeiten vermittelt und die Unabhängigkeit fördert. Es ist leicht verständlich geschrieben und schön illustriert und kann dazu beitragen, dass die Kinder selbstbewusster und selbstständiger werden. Ein tolles Geschenk für Kinder von 8 bis 12 Jahren.

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2 Gedanken zu „Alles, was du in der Schule nicht lernst – eine Buchrezension

  1. Ich als Schüler würde da vollkommen zustimmen – es gibt super viel wichtiges Wissen, was an der Schule einfach ausgelassen wird. Ich finde, es wird Zeit, das endlich mal anzusprechen. Da ich selbst noch in der Schule bin, glaube ich, einen ganz guten Einblick darauf zu haben, was an Schule verbessert werden muss.

    Genau das versuche ich, auf meinem neuen Blog “Sententibro” anzusprechen. Alltagsnah, anschaulich, und interessant aufbereitet. Falls es Sie interessiert, schauen Sie sehr gerne vorbei! https://sententibro.blog/

    1. Danke dir, Hendrik. Sorry, dass ich den Kommentar so spät freigeben habe. Inzwischen hast du deinen Blognamen ja geändert. Für alle, die es interessiert, der Blog ist nun zu finden under https://sensedu.blog.

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