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Visuelles Denken, kreatives Denken

Visuelles Denken: Herbert Just
Visuelles Denken: Herbert Just

Ein Monat geht dem Ende entgegen. Eigentlich hatte ich einiges für Blogbeiträge in der Pipeline. Aber Arbeit, Studium und anderes – nämlich die Themen für die Blogbeiträge – haben mich mit Beschlag belegt.

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Ins Gehirn flüstern – Pädagogik aus neurobiologischer Sicht

Ins Gehirn flüstern“ – Unter diesem Titel erlebte ich am 9.5.14 einen 40 minütigen Impulsvortrag von Dr. Gregor Kern auf einer DIHK-Bildungs-GmbH-Veranstaltung. Gregor Kern brannte ein Feuerwerk ab, das einen mitriss, aber auch latent überforderte. So viel Information in so kurzer Zeit.

Ins Gehirn flüstern – Sketchnote 1
Ins Gehirn flüstern – Sketchnote 1

Als es nun hieß, dass er am 4.11.15 bei uns in Würzburg ist, um thematisch das Gleiche in einem Ein-Tages-Seminar mit unseren Dozenten zu erarbeiten, fragte ich gleich bei meinem Chef an, ob ich daran teilnehmen dürfe. Und er sagte nicht nur zu, sondern setzte gleich sich selbst und drei weitere Kolleginnen auch noch mit in die Veranstaltung.

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Learntec 2015 – Doping fürs Gehirn?

Vor wenigen Stunden schloss die Learntec in Karlsruhe ihre Pforten. Drei Tage rund ums Thema Lernen und digitale Medien gehen zu Ende. Was gibt es Neues in der Szene?

Nachdem ich letztes Jahr mit meinem Besuch der Leitmesse für E-Learning und Co. pausierte, wollte ich mich dieses Jahr wieder auf den Stand der Dinge bringen und mich ideen- und motivationsmäßig wieder einmal „dopen“. Aber so richtig erfüllt und inspiriert mache ich mich diesmal nicht auf den Nachhauseweg.

Bereits auf der Hinfahrt lief es alles andere als rund. Es gab Probleme auf der Bahnstrecke und so kam ich mit eineinhalb Stunden Verspätung in Karlsruhe an. Dort klappte dann jedoch alles wie gewohnt bestens. Aus dem Zug raus, in den Shuttlebus rein. Und dort direkt in die Messe. Ein Lob an die Learntec-Organisatoren. Nicht nur der Shuttleservice, auch alles andere läuft reibungslos professionell.

Inhaltlich war es für mich dieses Mal nicht ganz so spannend. In den zwei Jahren hat sich meines Erachtens nicht so viel getan. Viele Aussteller kannte ich bereits vom letzten Mal, teils war ihr Stand sogar an der gleichen Stelle. Nett war mein Messeabschluss, zu dem ich Nicola Appel von Articulate persönlich traf. Wir standen in letzter Zeit über Twitter öfter in Kontakt. Ich finde es immer wieder spannend, wie sich virtuelle und reale Welt miteinander vernetzen und man vom einen in den anderen Raum überwechselt. Ich drücke Articulate die Daumen, die mit ihrem Produkt Storyline 2 Adobes Captivate etwas entgegensetzen; macht einen sehr soliden Eindruck.

Vortrag „Das 3-R-Axiom“
Vortrag „Das 3-R-Axiom“

Die Vorträge fand ich dieses Mal schwächer. Zwei möchte ich jedoch herausheben: Der Vortrag von Michael Gobran im Anwenderforum „Das 3R-Axiom“. Sicher wollte er damit die Produkte und Leistungen seiner Firma Mindsetter AG promoten. Aber dies machte er zugegebenermaßen sehr spannend und unterhaltsam. Und der 3-R-Ansatz lässt sich auch durchaus losgelöst von seinen Produkten umsetzen. Er stellte uns die Botschaft oder das zu Lernende als den Charakter „SAM“ (smart, applicable/anwendbar, memorable/erinnerbar) vor, der dagegen ankämpft, vergessen zu werden. Die drei (plus eins) R sind Reduce, Relate und Reflect (+ Re-Engage). Die Software hilft dabei, diese Reduktion auf wenige Kernaussagen zu vollziehen, versucht durch Fragen die Verbindung, die Relation herzustellen und den Lerner zur Reflexion anzuregen. Und schließlich versucht sie, den Lernenden durch Erinnerungen immer wieder zur Auseinander mit dem Lernstoff zu motivieren.

Vortrag Hirndoping
Vortrag Hirndoping

Der zweite erwähnenswerte Vortrag war der von Prof. Dr. Dr. Dr. Felix Tretter. Und: Ja. Er trägt tatsächlich drei Doktortitel; und diese in drei unterschiedlichen Feldern (Psychologie, Politik und Medizin). Mir waren seine PowerPoint-Folien zu viel, zu voll, zu schlecht gestaltet und der Vortrag ein vollgepackter Schweinsgalopp durch das Thema „Besser Lernen durch Gehirndoping?“. Ich tat mir echt schwer, eine Sketchnote des Vortrags anzufertigen; teilweise nicht so toll strukturiert, vielfach einfach zu schnell. Aber Herr Tretter ist ein hochintelligenter, interessanter Mensch, der etwas zu sagen hat und da verzeiht man ihm solche Präsentationsform-Schwächen gern. Ja, es gibt Lerndoping. Es birgt Suchtgefahr. Und es ist nicht genau planbar. Der Vortrag war ein schöner analoger Kontrast zu all den digitalen Themen der Learntec.

Learntec: Spinner-Suite
Learntec: Spinner-Suite

Ein Angebot gefiel mir noch besonders gut, auch wenn ich keine Gelegenheit hatte, aktiv teilzunehmen: Die Spinner-Suite. Laut Programm läuft sie bereits zum elften Mal. Das letzte Mal war sie mir nicht aufgefallen. Aber diesmal hatte sie einen guten, auffälligen Platz bekommen. Wie die handgeschriebenen Plakate sagen: „Wir verkaufen nichts. Wir vernetzen Ideen.“ – Und das ganz analog. Barcamp und Speed-Dating-Formate. Spannend.

Learntec: Spinner-Suite
Learntec: Spinner-Suite

Insgesamt fahre ich also doch positiv gestimmt nach Hause. Und werde wohl in spätestens zwei Jahren wieder nach Karlsruhe fahren.

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Perspektive Didaktik – Tag 2 ( #wbvft )

Sketchnote zur Barcamp-Session „Sketchnotes“

Am zweiten Tag der Fachtagung wird es deutlich anarchischer. Es gibt keine Vorträge mehr, sondern ein Barcamp. Ich gestehe: Es ist mein erstes Barcamp. Aber es klingt spannend und passt gut zu meiner sonstigen, präferierten Arbeitsweise.

Karlheinz Pape moderiert das Barcamp an
Karlheinz Pape moderiert das Barcamp an

Alle verbliebenen ca. 100 Teilnehmer – in gut Barcamp-Sprech: Teilgeber – stellen sich kurz vor: Vorname, Ort, Einrichtung und die obligatorischen drei Hashtags. Karlheinz Pape, der Erlangener Berliner moderiert an.

Und danach werden die Sessions angeboten. Lediglich zwei finden keinerlei Zuspruch. Alle anderen kommen an den großen Wandplan und werden auf Zeit und Räume verteilt.

Barcamp-Plan
Barcamp-Plan

Auch mein Sessionvorschlag wird angenommen. Ich habe das Gefühl, dass viele Bildungsträger sich bemühen, modernere Lernformen in ihre Angebote zu integrieren. Aber viele Teilnehmer wollen das (aufgrund ihrer Lernbiographien?) gar nicht. Sehe nur ich das so? Wie kann man damit umgehen? Welche Perspektiven und Denkansätze gibt es dazu?

Und ich bin mit meiner Session gleich in der ersten Runde dabei. Es entwickelt sich eine lebhafte Diskussion und ich nehme viele Anregungen mit nach Hause. Auch Prof. Ingeborg Schüßler befindet sich in meiner Session und so erhalte ich genau den Input, den ich mir gewünscht hatte.

Eine viertel Stunde Pause. Kurzer Austausch mit dem IHK-Kollegen aus Dresden. Und dann geht es schon weiter mit der nächsten Session. Ich entscheide mich für Sandras und Carolins Session „Sketchnotes“. Ich hatte anfangs schon die Sorge, dass sie parallel zu meiner Session laufen würde. Aber Glück gehabt.

Sketchnote zur Barcamp-Session „Sketchnotes“
Sketchnote zur Barcamp-Session „Sketchnotes“

Ich sketche zwar schon die ganze Zeit fleißig mit, aber da ist noch viel Luft nach oben. Und die Sketchnotes, die Sandra (@sandra_dirks) während der Fachtagung twitterte, haben mir gefallen. Da kann ich noch etwas lernen!

Sandra Dirks und Carolin Kram (@sandra_dirks @buecherkram)
Sandra Dirks und Carolin Kram (@sandra_dirks @buecherkram)

Sandra Dirks und Carolin Kram (@buechekram) machen das sehr schön. Typisch Barcamp ist diese Session spontan entstanden und nicht vorbereitet. Aber das macht den Reiz aus. Nicht didaktisch vorbereitet, aber mit viel Herzblut und auf den Punkt gebracht. Ich denke, an meinen Sketchnotes sieht man, dass es mir auf jeden Fall etwas gebracht hat.  🙂

Sketchnote zur Barcamp-Session „Social Media Guidelines“
Sketchnote zur Barcamp-Session „Social Media Guidelines“

Viertel Stunde Pause. Sketchnote noch etwas rund schleifen, twittern, auf zur nächsten Session. Nina Oberländer von der vhs Bremen teilt mit uns ganz praktische Erfahrungen: „Social Media Guidelines“. Bei der vhs Bremen heißen diese sympatischerweise „Unsere Facebook Fibel“. Eine sehr schöne Session. So kann man mit Richtlinien also auch umgehen.

Mittagspause in der „Hechelei“. Auch wieder ein sehr schönes Ambiente. Das Essen ist lecker und schon wieder stehe ich bei anderen Tagungsteilnehmern. Auch hier entsteht wieder ein nettes Gespräch. Wir brauchen die Pause. Ganz schön viel Input. Ganz schön intensiv. Aber schließlich geht es doch weiter. Letzte Runde.

Sketchnote der Barcamp-Session „Lernräume“
Sketchnote der Barcamp-Session „Lernräume“

Ich entscheide mich für die Session von Reiner Stefan „Lernräume“. Ein gelungener Abschluss, wenn man davon ausgeht, dass der Titel der Veranstaltung „Erweiterte Lernräume“ ist. Nur sind diesmal nicht die digitalen Medien und das Web gemeint, sondern ganz reale Räume. Was lässt sich durch Räume, ihre Einrichtung, ihre Farbgestaltung  bewirken? Wie reagieren Lerner darauf?

Und dann ist alles auch schon recht schnell vorbei. Kurze abschließende Worte von Karlheinz Pape. Schlusspunkt durch Arndt Bertelsmann. Und dann verstreuen sich alle in alle Winde. Schade. Aber ich denke, es gibt viel zu verarbeiten. Und es war für (hoffentlich) alle ein großer Gewinn. Für mich sicher.

Danke an den Verlag. Danke an Joachim Höper, der durch die zwei Tage führte. Danke an alle Vortragenden und Teilgeber. Zwei Tage, die mir viel gebracht und viel Spaß gemacht haben.

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Perspektive Didaktik – Tag 1

The perfect Blend

Die 10. wbv-Fachtagung in Bielefeld

Am 29. und 30. Oktober 2014 veranstaltet der W.-Bertelsmann-Verlag unter dem Titel „Perspektive Didaktik – Bildung in erweiterten Lernwelten“ zum zehnten Mal seine Fachtagung zu Bildungsthemen.

Das Programm des ersten Tags in der Ravensberger Spinnerei

Mein erstes Mal bei der Fachtagung des Bertelsmann-Verlags. Aber sicher nicht mein letztes Mal. Eine rundum gelungene, spannende Veranstaltung. Dies geht los bei der Location, über die interessanten Teilnehmer, mit denen man schnell ins Gespräch kommt und geht bis zu den Vorträgen.

Im ersten Impulsvortrag spricht Martin Lehner über die Didaktische Reduktion. Es bleibt jedoch nicht reine Theorie, sondern er schafft es selbst, sein Thema auf das Wesentliche zu reduzieren. Toll und inspirierend.

Und hochkarätig geht es mit dem zweiten Impulsvortrag weiter. Jörn Lowiscach zeigt, wie das Web als sinnvolle Ergänzung zu Präsenzunterricht eingesetzt werden kann. Fazit: PowerPoint und Co. kommen gar nicht in Frage. Die Perfektion liegt in der Imperfektion: Handgekritzelte Kommentare und Zeichnungen vor geleckten Präsentationen.

Während der Vorträge werden alle Twitter-Posts mit Hashtag #wbvft auf Leinwände projiziert. Und es wird permanent getwittert. Spannend, was da auch im Publikum alles passiert.

Nach einer Kaffeepause geht es in den Forenblock, aus dem man sich aus insgesamt neun Vorträgen seine drei Favoriten zusammenstellen kann. Ich entscheide mich für

Jasmin Hamadeh
Jasmin Hamadeh
The perfect Blend
The perfect Blend
Prof. Dr. Ingeborg Schüßler
Prof. Dr. Ingeborg Schüßler
Ermöglichungsdidaktik
Ermöglichungsdidaktik
Dr. Bett: Didaktisches Design
Dr. Bett: Didaktisches Design
Blended Learning - Didaktisches Design
Blended Learning – Didaktisches Design

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Auch die drei Vorträge, die ich besuche sind wieder sehr informativ. Der wbv hat hier wirklich hochkarätige Redner unter Vertrag genommen. Ich notiere, was das Zeug hält und nehme jede Menge Ideen mit nach Hause.

In der abschließenden Diskussionsrunde moderiert Jasmin Hamadeh das Gespräch zwischen Martin Lindner und Sven Kilian. Braucht das Web Didaktik? Zwei sehr konträre Positionen.

Nach der Fachtagung lädt der Verlag in die Hechelei nebenan zur Verleihung des Hermann-Schmidt-Preises. Es werden dieses Jahr vier Kandidaten geehrt, welche sich durch besondere Projekte der Inklusion in der beruflichen Ausbildung ausgezeichnet haben. Ein schönes Zeichen für nachahmenswerte Aktionen und Konstellationen.

Ich sitze mit Martin Lindner am Tisch. Nachdem ich mich schon auf Google+ mit ihm ausgetauscht hatte, habe ich nun die Gelegenheit zur realen Diskussion. Ein gelungener Ausklang für einen gelungenen Tag.

Ich freue mich schon auf morgen … Na ja: Nachher.

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Die Insel der Glückseligkeit – Mehr Weiterbildung in Mainfranken

Neue Uni Würzburg

10. April 2013, Würzburg: – Auftaktveranstaltung der Akademie für Weiterbildung.

Die Julius-Maximilian-Universität Würzburg bietet schon seit einigen Jahren verschiedene Weiterbildungen an. Jetzt ruft sie die „Akademie für Weiterbildung“ aus der Taufe, um die Angebote zu bündeln und koordiniert auszubauen. Am Mittwoch, 10.4., wurde die Akademie der Öffentlichkeit vorgestellt.

Auch wenn das Ganze offiziell unter „Akademische Weiterbildung“ läuft, möchte die Uni Würzburg auch Angebote für Nichtakademiker schaffen.

Der Kanzler der Uni, Dr. Uwe Klug, begrüßte die Gäste. Danach sprachen Dieter Pfister, Präsident der IHK Würzburg-Schweinfurt, Prof. Dr. Andrea Szczesny, Vizepräsidentin der Universität und Dr. Michael Dörflein, Geschäftsführer der Akademie für Weiterbildung.

Dieter Pfister, IHK Würzburg-Schweinfurt
Dieter Pfister, IHK Würzburg-Schweinfurt

Pfister sprach vor allem über die wirtschaftliche Situation. Er betonte zwar die Krise, bezeichnete aber Mainfranken als eine Insel der Glückseligkeit, getragen vom Mittelstand, der nicht nur nach innen gerichtet ist, sondern auch stark international ausgerichtet sei.

Wie nicht anders zu erwarten thematisierte auch er den Fachkräftemangel. Um dieser Misere zu entgehen, versucht sich jetzt der Mittelstand an einer strategischen Personalentwicklung. Und hierzu gehört nun mal auch die berufliche Weiterbildung.

Er hob hervor, dass die IHK Würzburg-Schweinfurt in Sachen Weiterbildung ein starker Partner der Wirtschaft sei. Es gibt mehr als 200 verschiedene berufliche Weiterbildungsangebote, Lehrgänge, Seminare, Kurse.

Der Bedarf an Weiterbildung steigt. Auch an akademischer Weiterbildung. Auch stellte er fest, dass die Bereitschaft sich weiterzubilden höher ist, je höher der bisherige Abschluss ist. Dass Weiterbildung berufsbegleitend angeboten wird, sei immer wichtiger. Dies ist bei der IHK bereits der Fall.

Pfister betonte, dass die Verschränkung zwischen Wirtschaft und Wissenschaft weiter gestärkt und neue Lehrformen in den Fokus rücken müssen.

Er schloss damit, dass Deutschland und Mainfranken konjunkturell stabil seien, das internationale Umfeld aber nicht.

Prof. Dr. Andrea Szczesny, Vize-Präsidentin der Uni Würzburg
Prof. Dr. Andrea Szczesny, Vize-Präsidentin der Uni Würzburg

Prof. Dr. Andrea Szczesny sprach wenig über die allgemeine wirtschaftliche Situation, sondern fokussierte sich auf die berufliche Weiterbildung an sich. Sie begann mit ihrer Vita: erst eine Bankausbildung, dann Studium BWL, später Professorin und Vizepräsidentin der Uni. Also eine Frau, die sich weitergebildet hat.

Ihr Vortrag war dreigeteilt: Lebenslanges Lernen: Dürfen oder müssen? – Ökonomische Betrachtung beruflicher Weiterbildung – Akademische Weiterbildung

Lebenslanges Lernen. Längst ist es Alltag geworden. Während wir aber heute alle Möglichkeiten für ständiges Lernen haben und auch die Bereitschaft größer ist denn je, so besteht auf der anderen Seite auch eine Verpflichtung zum permanenten Lernen.

Wer sich dem entzieht, kann im beruflichen Umfeld nicht mehr überleben. So ist das lebenslange Lernen also einerseits eine Chance, andererseits auch eine Pflicht geworden. Einer ihrer Kollegen, Benikowski, betont, dass Lernen heutzutage zu stark an beruflicher Verwertbarkeit orientiert sei.

Saarbrücker Formel
Saarbrücker Formel

Im zweiten Teil ihres Vortrags behandelte Szczesny Konzepte beruflicher Weiterbildung und betrachtete diese vor allem unter ökonomischen Aspekten. So stellte sie die Saarbrücker Formel vor, die mathematisch den Wert von Mitarbeiter-Wissen abzubilden versucht. Ein interessanter Bestandteil der Formel ist der so genannte Abschmelzungsfaktor. Er beschreibt, dass Wissen der beruflichen Ausbildung im Laufe der Zeit immer stärker verschwindet und nur teilweise durch Praxiserfahrung ausgeglichen wird. Folge: Das Wissen wird weniger. Es kann nur durch Weiterbildung aufgefangen werden. Dass schwindendes Wissen auch ökonomische Auswirkungen hat, ist selbstverständlich.

Auch für denjenigen, der an Weiterbildung teilnimmt, hat sie ökonomische Auswirkungen. In der Regel steigt das Gehalt.

Frau Szczesny stellte einige Untersuchungsergebnisse vor. Das wahrscheinlich wichtigste: Externe formale Weiterbildung hat den größten Effekt. Sie liegt weit vor internen Maßnahmen, aber auch weit vor unkoordinierten Lernversuchen.

Im letzten Teil ging sie auf akademische Weiterbildung ein. Dies war sozusagen die Vorlage für den nächsten Redner. Die Lehrmethoden an der Uni haben sich geändert. Und die Uni habe einen besonders hohen Anspruch: „Der Wahrheit verpflichtet.“

Dr. Michael Dörflein
Dr. Michael Dörflein

Als letzter Redner des Abends sprach Dr. Michael Dörflein, der Geschäftsführer der Akademie für Weiterbildung. Weiterbildung sei heute anders als früher, sie sei interaktiver, behauptete Dörflein. Außerdem malte er ein eindrucksvolles Szenario: Um 1800 dauerte es ca. 100 Jahre bis sich das Wissen der Menschheit verdoppelte. 2000 verdoppelte es sich alle fünf Jahre. Inzwischen sind wir bei vier Jahren angekommen. Extrapoliert man die Werte, kann man von einer täglichen Wissensverdopplung im Jahr 2050 ausgehen. Und: alle drei bis vier Jahre ist die Hälfte unseres Wissens wieder veraltet. Schlussfolgerung: Uns bleibt gar nichts anderes übrig, als permanent zu lernen.

Da der Weiterbildungsmarkt bereits voll ist, braucht die neue Akademie eine klare Positionierung. Diese sieht Dörflein im hohen Niveau und den starken Vernetzungsmöglichkeiten der verschiedenen Fakultäten der Universität. Auch zielt er auf hohe Praxisrelevanz ab.

Es gibt bereits einige Weiterbildungsangebote verschiedener Fakultäten der Universität Würzburg. Jedoch waren diese bisher nicht koordiniert. Dies soll sich mit der Akademie für Weiterbildung ändern. Konkrete neue Angebote gibt es bisher jedoch noch wenige.

Interdisziplinär lernen
Interdisziplinär lernen
Abschlüsse
Abschlüsse

Dörflein skizzierte jedoch Möglichkeiten. Er stellte erneut die Interdisziplinarität heraus, welche die Akademie mit der Universität im Hintergrund glaubhaft darstellen kann. Im Weiteren zeigte er die verschiedenen Unterrichtsmöglichkeiten und ihre jeweiligen Abschlüsse, angefangen von 3- bis 4-tägigen Workshops bis hin zu akademischen Graden im Zusammenspiel verschiedener Seminare.

Wichtig ist ihm der intensive Austausch zwischen Lehrendem und Lernendem und die Möglichkeit, die Weiterbildung berufsbegleitend zu organisieren. Hier setzt er auf Vorbereitung durch E-Medien und Präsenzphasen in Blöcken.

Insgesamt ergibt sich ein schlüssiges Bild. Die Akademie kann den regionalen Bildungsmarkt sicher bereichern.