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Vizthink Meetup #4: Persönliche Landkarte

Meetup am 22.11.16: Diesmal war wieder Würzburg als Treffpunkt an der Reihe. Auch wenn die Vizthinker sich eigentlich immer wieder an unterschiedlichen Orten treffen – diesmal waren wir wieder im Café Cairo in Würzburg. Das letzte Mal im Biergarten, diesmal auf der Studiobühne.

Studiobühne

Es war sehr kuschelig. Die Studiobühne bietet Platz für 10 bis 15 Personen. Und da waren wir gut dabei. Insgesamt waren wir zu zwölft.

Wir Organisatoren waren baff erstaunt. Außer uns drei waren nur zwei bekannte Gesichter dabei: Ute und Andi hatten uns schon beim letzten Meetup in Würzburg besucht. Die anderen hatten sich entschuldigt. Aber dafür gab es jede Menge „Frischfleisch“. Zumindest, was die Teilnahme an den Meetups betrifft. Daniel kenne ich nun schon eine ganze Weile, aber es war sein erstes Meetup. Bei meinem letzten Workshop machte ich ein bisschen Werbung. Anscheinend hat es genutzt.

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Ein Jahr #todaysdoodle

Vor einem Jahr begann ich zu doodeln; jeden Tag eine Zeichnung.
Ich hatte #todaysdoodle auf Twitter gefunden. Eine Gruppe von Enthusiasten, die jeden Tag eine Zeichnung anfertigten und diese über Twitter der Community präsentierten.

Das gefiel mir und so machte ich mit. Die Auswirkungen waren vielfältig.

Jeden Tag eine Zeichnung

Es kostet schon ganz schön viel Disziplin, etwas wirklich jeden Tag durchzuführen. Ich hatte es schon mit einigen anderen Gewohnheiten probiert. Aber bei keiner anderen ist es mir ein Jahr lang gelungen. Bei #todaysdoodle schon.

Manchmal fiel es ganz schön schwer. Oft wollte mir einfach nichts einfallen. Aber ich bin mit mir selbst diese Verpflichtung eingegangen. Und ich habe es geschafft. Wahrscheinlich nicht zuletzt, weil mir quasi die ganze Welt zuschaute.

One year of doodling
One year of doodling

Und jetzt bin ich schon ein bisschen stolz, es geschafft zu haben.
Vielleicht kann man dieses Konzept auch aufs Lernen anwenden … Irgendwie bin ich ich im Zeichnen dadurch besser geworden. Und ich habe vieles, auch verschiedene Stile ausprobiert.

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Learntec 2015 – Doping fürs Gehirn?

Vor wenigen Stunden schloss die Learntec in Karlsruhe ihre Pforten. Drei Tage rund ums Thema Lernen und digitale Medien gehen zu Ende. Was gibt es Neues in der Szene?

Nachdem ich letztes Jahr mit meinem Besuch der Leitmesse für E-Learning und Co. pausierte, wollte ich mich dieses Jahr wieder auf den Stand der Dinge bringen und mich ideen- und motivationsmäßig wieder einmal „dopen“. Aber so richtig erfüllt und inspiriert mache ich mich diesmal nicht auf den Nachhauseweg.

Bereits auf der Hinfahrt lief es alles andere als rund. Es gab Probleme auf der Bahnstrecke und so kam ich mit eineinhalb Stunden Verspätung in Karlsruhe an. Dort klappte dann jedoch alles wie gewohnt bestens. Aus dem Zug raus, in den Shuttlebus rein. Und dort direkt in die Messe. Ein Lob an die Learntec-Organisatoren. Nicht nur der Shuttleservice, auch alles andere läuft reibungslos professionell.

Inhaltlich war es für mich dieses Mal nicht ganz so spannend. In den zwei Jahren hat sich meines Erachtens nicht so viel getan. Viele Aussteller kannte ich bereits vom letzten Mal, teils war ihr Stand sogar an der gleichen Stelle. Nett war mein Messeabschluss, zu dem ich Nicola Appel von Articulate persönlich traf. Wir standen in letzter Zeit über Twitter öfter in Kontakt. Ich finde es immer wieder spannend, wie sich virtuelle und reale Welt miteinander vernetzen und man vom einen in den anderen Raum überwechselt. Ich drücke Articulate die Daumen, die mit ihrem Produkt Storyline 2 Adobes Captivate etwas entgegensetzen; macht einen sehr soliden Eindruck.

Vortrag „Das 3-R-Axiom“
Vortrag „Das 3-R-Axiom“

Die Vorträge fand ich dieses Mal schwächer. Zwei möchte ich jedoch herausheben: Der Vortrag von Michael Gobran im Anwenderforum „Das 3R-Axiom“. Sicher wollte er damit die Produkte und Leistungen seiner Firma Mindsetter AG promoten. Aber dies machte er zugegebenermaßen sehr spannend und unterhaltsam. Und der 3-R-Ansatz lässt sich auch durchaus losgelöst von seinen Produkten umsetzen. Er stellte uns die Botschaft oder das zu Lernende als den Charakter „SAM“ (smart, applicable/anwendbar, memorable/erinnerbar) vor, der dagegen ankämpft, vergessen zu werden. Die drei (plus eins) R sind Reduce, Relate und Reflect (+ Re-Engage). Die Software hilft dabei, diese Reduktion auf wenige Kernaussagen zu vollziehen, versucht durch Fragen die Verbindung, die Relation herzustellen und den Lerner zur Reflexion anzuregen. Und schließlich versucht sie, den Lernenden durch Erinnerungen immer wieder zur Auseinander mit dem Lernstoff zu motivieren.

Vortrag Hirndoping
Vortrag Hirndoping

Der zweite erwähnenswerte Vortrag war der von Prof. Dr. Dr. Dr. Felix Tretter. Und: Ja. Er trägt tatsächlich drei Doktortitel; und diese in drei unterschiedlichen Feldern (Psychologie, Politik und Medizin). Mir waren seine PowerPoint-Folien zu viel, zu voll, zu schlecht gestaltet und der Vortrag ein vollgepackter Schweinsgalopp durch das Thema „Besser Lernen durch Gehirndoping?“. Ich tat mir echt schwer, eine Sketchnote des Vortrags anzufertigen; teilweise nicht so toll strukturiert, vielfach einfach zu schnell. Aber Herr Tretter ist ein hochintelligenter, interessanter Mensch, der etwas zu sagen hat und da verzeiht man ihm solche Präsentationsform-Schwächen gern. Ja, es gibt Lerndoping. Es birgt Suchtgefahr. Und es ist nicht genau planbar. Der Vortrag war ein schöner analoger Kontrast zu all den digitalen Themen der Learntec.

Learntec: Spinner-Suite
Learntec: Spinner-Suite

Ein Angebot gefiel mir noch besonders gut, auch wenn ich keine Gelegenheit hatte, aktiv teilzunehmen: Die Spinner-Suite. Laut Programm läuft sie bereits zum elften Mal. Das letzte Mal war sie mir nicht aufgefallen. Aber diesmal hatte sie einen guten, auffälligen Platz bekommen. Wie die handgeschriebenen Plakate sagen: „Wir verkaufen nichts. Wir vernetzen Ideen.“ – Und das ganz analog. Barcamp und Speed-Dating-Formate. Spannend.

Learntec: Spinner-Suite
Learntec: Spinner-Suite

Insgesamt fahre ich also doch positiv gestimmt nach Hause. Und werde wohl in spätestens zwei Jahren wieder nach Karlsruhe fahren.

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Künstler auf Reisen

Central Park

Gestern, Mittwoch, 26. November, öffnete im Weiterbildungszentrum der IHK Würzburg – Schweinfurt die Ausstellung „Künstler auf Reisen“ mit einer Vernissage.

Eröffnungsrede
Eröffnungsrede

Fünf mainfränkische Künstler stellen ihre Werke aus, deren thematische Klammer „Künstler auf Reisen“ ist: D’oro-thea Emma Göbel (Schweinfurt), Nikolai Lagoida (Ochsenfurt), Elvira Lantenhammer (Schloss Homburg), Andi Schmitt (Randersacker) und Burkhard Schürmann (Hettstadt).

Für mich eine recht schöne Ausstellung mit völlig unterschiedlichen Werken von (sur)realistisch bis abstrakt-konkret, ausdrucksstark-emotional bis nüchtern-sachlich.

Nikolai Lagoida
Nikolai Lagoida

Aus der Eröffnungsrede der Kuratorin Liane Tau: „Schon von alters her gehört das Reisen zum Leben des bildenden Künstlers. Die zeitgenössischen Künstler wandeln auf den Spuren der frühen Fernreisenden und wie bei diesen bewirken die konkrete Erfahrung fremder Länder und deren Kunstströmungen auch bei ihnen künstlerische Innovationen. Sie bringen gefüllte Skizzenbücher oder lange Fotostrecken mit nach Hause, die dann im Atelier zu Kunstobjekten werden. Die Eindrücke neuer Landschaften, fremder Kulturen und Kunstströmungen sind Inspiration für ihr Schaffen und werden in eine ganz persönliche Bildsprache transformiert.“

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Wer kunstinteressiert ist und die Gelegenheit hat, die Räume der IHK Würzburg – Schweinfurt zu besuchen, sollte sie nutzen. Es lohnt sich. Die Ausstellung läuft bis Ende Januar 2015.

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Lernen und Kreativität

Lernen und Kreativität

Unser Verständnis von Lernen hat sich in den letzten Jahren massiv verändert. Viele Aspekte wurden zwar bereits früher erkannt, allerdings werden sie heute differenzierter betrachtet. Zusammenhänge, die vorher lediglich vermutet wurden, werden nun durch die Hirnforschung wissenschaftlich belegt. Sei es der Einfluss von Emotionen auf unser Lernverhalten, oder die Wirkungsweise von Wiederholungen; auch das Thema, wie Wissen eigentlich in uns entsteht. Während man früher eher davon ausging, dass Wissen von einem auf einen anderen übertragen werden könne, indem der Lehrende sie „richtig“ vermittelt, dass also die Aufnahme des Wissens der entscheidende Punkt ist, sind heute die meisten Wissenschaftler davon überzeugt, dass Wissen im Kopf des Lernenden grundsätzlich neu konstruiert werden muss.

Konstruktivismus

Daher entstand auch der Begriff „Konstruktivismus“ im Zusammenhang mit Lernen. Wobei es nicht „den“ Konstruktivismus gibt. Auch hier haben sich inzwischen verschiedene Richtungen herausgebildet. Einen Link auf einen sehr interessanten – wenn auch recht langen – Artikel hierzu habe ich am Ende dieses Beitrags in die Linksammlung aufgenommen.

Gemeinsam ist jedoch den verschiedenen Richtungen, dass neues Wissen nicht einfach aufgenommen werden kann. Es muss mit Bekanntem, mit Vorhandenem in Verbindung gebracht und konstruiert werden. Vera F. Birkenbihl hat hierzu das Bild des Wissensnetzes geprägt, in das sich neue Informationen einhaken und so das Netz erweitern. Die zuvor fremden Informationen werden zu eigenen Informationen, das fremde Wissen zu eigenem. Es wird nicht übertragen, sondern entsteht neu – in ganz eigener Weise.

Was ist Kreativität?

Dieses Neu Entstehen finde ich spannend. Denn neu entstehen, neu schaffen ist ja auch der zentrale Aspekt bei der Kreativität. Jeder von uns hat seine eigene Idee darüber, was Kreativität ist. Und auch die Wissenschaftler sind sich da alles andere als einig. Ich will die unterschiedlichen Interpretationen hier nicht weiter vertiefen.

Am Ende dieses Artikels gibt es zwei Links zu diesem Thema. Der Blog Co&lumbus hat sehr schön verschiedene Definitionen von Kreativität aus den unterschiedlichsten Quellen zusammengetragen. Und auch der Artikel aus der FAZ zeigt (ebenfalls der Link dazu am Ende des Textes), dass wir weder eine allgemein gültige Definition besitzen, noch die Wissenschaftler genau wissen, was bei der Kreativität in unseren Gehirnen wirklich passiert. Sind wir alle prinzipiell gleich kreativ? Oder gibt es anatomische Unterschiede? Verändert die Kreativität unser Gehirn, oder haben wir unterschiedliche Gehirne, die uns mehr oder weniger kreativ sein lassen?

Design Thinking

Schließlich gibt es auch Trainer, die sagen, dass Kreativität lernbar ist. Es gibt erlernbare Techniken, mit denen jeder kreative Einfälle produzieren kann.

Dass Kreativität und Innovation produzierbar und handhabbar gemacht werden, ist auch der Ausgangspunkt für Design Thinking. Es gibt sogar Ansätze, nach denen Design Thinking für die Erziehung und Bildung nutzbar gemacht werden soll. IDEO entwickelte eigens ein Toolkit („Design Thinking for Educators“), um Erzieher, aber auch Schüler mit dem Thema Design Thinking zusammen zu bringen.

Viele Wissenschaftler sagen, dass unser Gehirn eher in Bildern (und Gefühlen) denkt; und zwar unabhängig vom Lerntyp. Kein Wunder also, dass beim Verstehen, aber auch beim Abspeichern, Methoden, welche mit grafischen Elementen arbeiten, hilfreich sind: Sketchnotes, MindMaps oder die KAWAs und KAGAs von Vera Birkenbihl.

Lernen und Kreativität
Lernen und Kreativität

Und bei diesen Methoden entstehen sofort wieder Assoziationen zur Kreativität. Denn häufig halten wir im Alltag jemanden, der Bilder und Grafiken erstellt, für kreativ. Und es stimmt ja auch: Wenn jemand ein Bild zeichnet, eine Skizze anfertigt, wird er selbst tätig, erschafft etwas. Und erschaffen ist Kreativität. Hilft also Kreativität beim Lernen? Ist Lernen Kreativität?

Interessanterweise scheint dieses Selbstgemachte auch nicht nur demjenigen zu helfen, der es selbst macht. Vergleicht man die hingekritzelten Erklärungen von Jörn Loviscach oder Marius Ebert mit perfekt gemachten Erklärvideos, so haben die handgemachten, nicht perfekten, erdigen, die Nase vorn. Ihre Erklärungen bleiben deutlich besser bei den Betrachtern im Gedächtnis, als die glatten und professionellen Filme. Dieses Selbstgemachte scheint unseren Gehirnen also weitaus mehr zu liegen. Auch scheint es wichtig, den Entstehungsprozess direkt mitverfolgen zu können.

Musik

Ein weiterer Bereich, der immer wieder mit Kreativität assoziiert wird, ist die Musik. Wir halten Musiker und Komponisten für kreative Menschen. Und ich denke, zu recht. Komponisten erschaffen neue Werke, schaffen Neues. Aber auch Musiker. Live gemachte Musik entsteht immer wieder neu, ist immer wieder anders. Sie entsteht im jeweiligen Augenblick. Und ein weiterer wichtiger Faktor: Musik erzeugt unmittelbar Gefühle.

Nun sagt die Hirnforschung, dass das Lernen eines Instrumentes viele positive Auswirkungen auf unser Denkorgan hat. Es erhält ihm die Flexibilität. Es hält unser Gehirn gewissermaßen jünger und denkfähiger. Und das Instrumentlernen hilft uns auch dabei, andere Dinge, die überhaupt nichts mit Musik zu tun haben, besser zu lernen.

Waren unsere Vorfahren also schlauer als wir, weil sie die Verbindung zwischen künstlerischer Ausbildung und (wissenschaftlichem) Wissen förderten? So war es zum Beispiel im Humanismus genauso wichtig, Instrumente und Sprachen zu beherrschen, zeichnen oder malen zu können, wie Kenntnisse in Mathematik, Physik und Geschichte. Dies zieht sich auch durch die englische Erziehung zum Gentleman.

Ich denke jedoch, dass dieses „sich gegenseitig befruchten“ der musischen mit den wissenschaftlichen Fächern eher ein Nebenprodukt war. Vielmehr war es das Nacheifern des antiken Ideals, was die Menschen bewegte. Es war geprägt durch das Menschenbild, das kulturelle Ideal. Und dennoch hat die Beschäftigung mit den musischen Disziplinen sicher beim Begreifen der anderen Disziplinen geholfen. Allerdings betraf diese Form der Bildung auch nur eine relativ kleine, gehobene Schicht. Arbeiter und Bauern konnten sich diesen Luxus nicht leisten; und sollten ihn sich auch gar nicht leisten können.

Kunst und Wissenschaft

In neuerer Zeit versucht man sich wieder daran, Kunst und Wissenschaft zu verbinden, man möchte die Kunst anzapfen und für die Wissenschaft nutzbar machen. Man sieht hier weniger den Aspekt des besseren Lernens, als vielmehr den Nutzen der Kreativität, um Innovationen hervorzubringen. Durchaus legitim. Wenngleich gute Wissenschaftler schon immer sehr kreative Köpfe waren. Wissenschaftler wurden nie dadurch bekannt, dass sie besonders viele Fakten wussten, sondern dadurch, dass sie die Wissenschaft durch neue Gedanken und Ideen voranbrachten, oder gar die Welt veränderten.

Interessant finde ich, dass man trotz all dieser Kenntnisse, dies nicht in dem Bereich nutzt, in dem unser Nachwuchs trainiert wird: In den Schulen. Nicht nur, dass nur ganz selten die Verbindung zwischen künstlerischen und anderen Fächern gesucht wird, um Lernprozesse zu verbessern. Nein. Im Gegenteil. Viele belächeln Musik und Kunst als so genannte weiche Schulfächer und würden diese am liebsten als unnütz und unproduktiv gleich ganz aus dem Lehrplan eliminieren oder sie zumindest als erste opfern, wenn es darum geht zu straffen und Stunden einzusparen. Wahrscheinlich sind aber genau die Eltern, die so etwas fordern, diejenigen, die ihrem Kind schon im Mutterleib Mozart vorgespielt haben, weil sie gehört haben, dass dies die Intelligenz steigert.

Trotz allem gibt es immer wieder vielversprechende Ansätze, bei denen genau diese Verbindung zwischen künstlerischer Betätigung und normaler Lehre gesucht wird. Ein Beispiel mag ein Projekt von Prof. Dr. Ingeborg Schüßler sein, in dem sie mit ihren Studenten die Grundlagen von Pädagogik erarbeitetete, indem sie die Studierenden nicht nur gärtnerisch, sondern auch schriftstellerisch oder malend das Thema von verschiedenen Seiten erarbeiten und reflektieren ließ.

Ich hoffe, dass auch andere diese Ideen aufgreifen, denn ich denke, hierin steckt noch ein riesiges Potential, das vielen helfen könnte, nicht nur leichter, intensiver und nachhaltiger zu lernen, sondern auch spannende, wertvolle Innovationen zu kreieren. Für mich jedenfalls ist diese Verbindung zwischen Kreativität und Lernen spannend. Sie wird mich wohl mein Leben lang begleiten.

Links zum Thema:

Werner Stangl, Lernpsychologe, über die konstruktivistischen Lerntheorien

FAZ-Artikel zum Thema Kreativität

Co&lumbus: Versuch einer Definition von Kreativität

IDEOs Toolkit „Design Thinking for Educators“

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Rehabilitation für die faulen Kreativen

Heute stolperte ich im Magazin „Manager Seminare“ (Dezember 2012) über eine Kurzmeldung, betitelt mit „Produktiver Leerlauf“, in der über ein Experiment des amerikanischen Psychologen Jonathan Schooler berichtet wurde. Das Experiment an der University of California zeigt, dass Denkpausen Kreativität fördern. Im Experiment sollten kreative Ideen für den Einsatz eines Ziegelsteins entwickelt werden. Dann bekam ein Teil der Probanden eine geistig anspruchsvolle Aufgabe, der andere Teil eine rein mechanische Tätigkeit. Danach sollten nochmals Ideen zum Einsatz des Ziegels produziert werden. Die Gruppe mit den einfachen Tätigkeiten schnitt hier um 40 % besser als die Vergleichsgruppe ab.
Ziegelstein Mich beeindruckt gar nicht so sehr das Ergebnis. Es ist klar, dass die eine Gruppe die Möglichkeit hatte „während der Arbeit“ weiter über das Problem nachzudenken, während die anderen Personen all ihre Aufmerksamkeit für die neuen Aufgabenstellungen benötigte. Das eigentlich Erstaunliche ist für mich die Tatsache, dass ein solches Magazin darüber berichtet.
Die Kreativen, also Menschen, die in so genannten kreativen Berufen arbeiten – als ob es viele Berufe gäbe, in den man nicht auf die ein oder andere Weise kreativ wäre –, arbeiten schon immer so: Ideen produzieren, erwas völlig anderes tun und danach wieder zurück an die eigentliche Arbeit. Allerdings haben sie dafür einen schlechten Ruf: Sie arbeiten unstrukturiert, chaotisch, zu seltsamen Zeiten, manchmal gar nicht und dann stürzen sie sich wieder in die Arbeit und finden gar kein Ende.
Bewegen wir uns also langsam in eine Phase, in der Manager und sonstige betriebswirtschaftlich Getriebene erkennen, dass diese Arbeitsweise nicht die schlechteste ist? Ja, für manche Aufgabe sogar nötig ist? Heute ist stärker denn je, und schneller denn je Neues gefragt. Also: Innovationen. Und dafür braucht es nun mal Kreativität.
Ich bin gespannt, was noch alles folgt. Vielleicht werden schon bald die Kreativen bei den „Normalen“ ganz rehabilitiert sein.