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EduCamp Leipzig #ecle16 – Memory Overflow

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Zweieinhalb Tage EduCamp. Ich bin immer noch ganz platt. Ich habe viele neue interessante Menschen kennengelernt. Und so vielfältig wie die Teilgeber, waren auch die Themen der Sessions: Aktive Workshops. Vortragsformate. Diskussionen. Digitalisierung. Digitalisierungskritik. Völlig Analoges.

Ein bisschen schade ist ja immer, dass man nicht an allem teilnehmen kann. Aber auch das gehört zum Reiz eines BarCamps.

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Lernen und Kreativität

Lernen und Kreativität

Unser Verständnis von Lernen hat sich in den letzten Jahren massiv verändert. Viele Aspekte wurden zwar bereits früher erkannt, allerdings werden sie heute differenzierter betrachtet. Zusammenhänge, die vorher lediglich vermutet wurden, werden nun durch die Hirnforschung wissenschaftlich belegt. Sei es der Einfluss von Emotionen auf unser Lernverhalten, oder die Wirkungsweise von Wiederholungen; auch das Thema, wie Wissen eigentlich in uns entsteht. Während man früher eher davon ausging, dass Wissen von einem auf einen anderen übertragen werden könne, indem der Lehrende sie „richtig“ vermittelt, dass also die Aufnahme des Wissens der entscheidende Punkt ist, sind heute die meisten Wissenschaftler davon überzeugt, dass Wissen im Kopf des Lernenden grundsätzlich neu konstruiert werden muss.

Konstruktivismus

Daher entstand auch der Begriff „Konstruktivismus“ im Zusammenhang mit Lernen. Wobei es nicht „den“ Konstruktivismus gibt. Auch hier haben sich inzwischen verschiedene Richtungen herausgebildet. Einen Link auf einen sehr interessanten – wenn auch recht langen – Artikel hierzu habe ich am Ende dieses Beitrags in die Linksammlung aufgenommen.

Gemeinsam ist jedoch den verschiedenen Richtungen, dass neues Wissen nicht einfach aufgenommen werden kann. Es muss mit Bekanntem, mit Vorhandenem in Verbindung gebracht und konstruiert werden. Vera F. Birkenbihl hat hierzu das Bild des Wissensnetzes geprägt, in das sich neue Informationen einhaken und so das Netz erweitern. Die zuvor fremden Informationen werden zu eigenen Informationen, das fremde Wissen zu eigenem. Es wird nicht übertragen, sondern entsteht neu – in ganz eigener Weise.

Was ist Kreativität?

Dieses Neu Entstehen finde ich spannend. Denn neu entstehen, neu schaffen ist ja auch der zentrale Aspekt bei der Kreativität. Jeder von uns hat seine eigene Idee darüber, was Kreativität ist. Und auch die Wissenschaftler sind sich da alles andere als einig. Ich will die unterschiedlichen Interpretationen hier nicht weiter vertiefen.

Am Ende dieses Artikels gibt es zwei Links zu diesem Thema. Der Blog Co&lumbus hat sehr schön verschiedene Definitionen von Kreativität aus den unterschiedlichsten Quellen zusammengetragen. Und auch der Artikel aus der FAZ zeigt (ebenfalls der Link dazu am Ende des Textes), dass wir weder eine allgemein gültige Definition besitzen, noch die Wissenschaftler genau wissen, was bei der Kreativität in unseren Gehirnen wirklich passiert. Sind wir alle prinzipiell gleich kreativ? Oder gibt es anatomische Unterschiede? Verändert die Kreativität unser Gehirn, oder haben wir unterschiedliche Gehirne, die uns mehr oder weniger kreativ sein lassen?

Design Thinking

Schließlich gibt es auch Trainer, die sagen, dass Kreativität lernbar ist. Es gibt erlernbare Techniken, mit denen jeder kreative Einfälle produzieren kann.

Dass Kreativität und Innovation produzierbar und handhabbar gemacht werden, ist auch der Ausgangspunkt für Design Thinking. Es gibt sogar Ansätze, nach denen Design Thinking für die Erziehung und Bildung nutzbar gemacht werden soll. IDEO entwickelte eigens ein Toolkit („Design Thinking for Educators“), um Erzieher, aber auch Schüler mit dem Thema Design Thinking zusammen zu bringen.

Viele Wissenschaftler sagen, dass unser Gehirn eher in Bildern (und Gefühlen) denkt; und zwar unabhängig vom Lerntyp. Kein Wunder also, dass beim Verstehen, aber auch beim Abspeichern, Methoden, welche mit grafischen Elementen arbeiten, hilfreich sind: Sketchnotes, MindMaps oder die KAWAs und KAGAs von Vera Birkenbihl.

Lernen und Kreativität
Lernen und Kreativität

Und bei diesen Methoden entstehen sofort wieder Assoziationen zur Kreativität. Denn häufig halten wir im Alltag jemanden, der Bilder und Grafiken erstellt, für kreativ. Und es stimmt ja auch: Wenn jemand ein Bild zeichnet, eine Skizze anfertigt, wird er selbst tätig, erschafft etwas. Und erschaffen ist Kreativität. Hilft also Kreativität beim Lernen? Ist Lernen Kreativität?

Interessanterweise scheint dieses Selbstgemachte auch nicht nur demjenigen zu helfen, der es selbst macht. Vergleicht man die hingekritzelten Erklärungen von Jörn Loviscach oder Marius Ebert mit perfekt gemachten Erklärvideos, so haben die handgemachten, nicht perfekten, erdigen, die Nase vorn. Ihre Erklärungen bleiben deutlich besser bei den Betrachtern im Gedächtnis, als die glatten und professionellen Filme. Dieses Selbstgemachte scheint unseren Gehirnen also weitaus mehr zu liegen. Auch scheint es wichtig, den Entstehungsprozess direkt mitverfolgen zu können.

Musik

Ein weiterer Bereich, der immer wieder mit Kreativität assoziiert wird, ist die Musik. Wir halten Musiker und Komponisten für kreative Menschen. Und ich denke, zu recht. Komponisten erschaffen neue Werke, schaffen Neues. Aber auch Musiker. Live gemachte Musik entsteht immer wieder neu, ist immer wieder anders. Sie entsteht im jeweiligen Augenblick. Und ein weiterer wichtiger Faktor: Musik erzeugt unmittelbar Gefühle.

Nun sagt die Hirnforschung, dass das Lernen eines Instrumentes viele positive Auswirkungen auf unser Denkorgan hat. Es erhält ihm die Flexibilität. Es hält unser Gehirn gewissermaßen jünger und denkfähiger. Und das Instrumentlernen hilft uns auch dabei, andere Dinge, die überhaupt nichts mit Musik zu tun haben, besser zu lernen.

Waren unsere Vorfahren also schlauer als wir, weil sie die Verbindung zwischen künstlerischer Ausbildung und (wissenschaftlichem) Wissen förderten? So war es zum Beispiel im Humanismus genauso wichtig, Instrumente und Sprachen zu beherrschen, zeichnen oder malen zu können, wie Kenntnisse in Mathematik, Physik und Geschichte. Dies zieht sich auch durch die englische Erziehung zum Gentleman.

Ich denke jedoch, dass dieses „sich gegenseitig befruchten“ der musischen mit den wissenschaftlichen Fächern eher ein Nebenprodukt war. Vielmehr war es das Nacheifern des antiken Ideals, was die Menschen bewegte. Es war geprägt durch das Menschenbild, das kulturelle Ideal. Und dennoch hat die Beschäftigung mit den musischen Disziplinen sicher beim Begreifen der anderen Disziplinen geholfen. Allerdings betraf diese Form der Bildung auch nur eine relativ kleine, gehobene Schicht. Arbeiter und Bauern konnten sich diesen Luxus nicht leisten; und sollten ihn sich auch gar nicht leisten können.

Kunst und Wissenschaft

In neuerer Zeit versucht man sich wieder daran, Kunst und Wissenschaft zu verbinden, man möchte die Kunst anzapfen und für die Wissenschaft nutzbar machen. Man sieht hier weniger den Aspekt des besseren Lernens, als vielmehr den Nutzen der Kreativität, um Innovationen hervorzubringen. Durchaus legitim. Wenngleich gute Wissenschaftler schon immer sehr kreative Köpfe waren. Wissenschaftler wurden nie dadurch bekannt, dass sie besonders viele Fakten wussten, sondern dadurch, dass sie die Wissenschaft durch neue Gedanken und Ideen voranbrachten, oder gar die Welt veränderten.

Interessant finde ich, dass man trotz all dieser Kenntnisse, dies nicht in dem Bereich nutzt, in dem unser Nachwuchs trainiert wird: In den Schulen. Nicht nur, dass nur ganz selten die Verbindung zwischen künstlerischen und anderen Fächern gesucht wird, um Lernprozesse zu verbessern. Nein. Im Gegenteil. Viele belächeln Musik und Kunst als so genannte weiche Schulfächer und würden diese am liebsten als unnütz und unproduktiv gleich ganz aus dem Lehrplan eliminieren oder sie zumindest als erste opfern, wenn es darum geht zu straffen und Stunden einzusparen. Wahrscheinlich sind aber genau die Eltern, die so etwas fordern, diejenigen, die ihrem Kind schon im Mutterleib Mozart vorgespielt haben, weil sie gehört haben, dass dies die Intelligenz steigert.

Trotz allem gibt es immer wieder vielversprechende Ansätze, bei denen genau diese Verbindung zwischen künstlerischer Betätigung und normaler Lehre gesucht wird. Ein Beispiel mag ein Projekt von Prof. Dr. Ingeborg Schüßler sein, in dem sie mit ihren Studenten die Grundlagen von Pädagogik erarbeitetete, indem sie die Studierenden nicht nur gärtnerisch, sondern auch schriftstellerisch oder malend das Thema von verschiedenen Seiten erarbeiten und reflektieren ließ.

Ich hoffe, dass auch andere diese Ideen aufgreifen, denn ich denke, hierin steckt noch ein riesiges Potential, das vielen helfen könnte, nicht nur leichter, intensiver und nachhaltiger zu lernen, sondern auch spannende, wertvolle Innovationen zu kreieren. Für mich jedenfalls ist diese Verbindung zwischen Kreativität und Lernen spannend. Sie wird mich wohl mein Leben lang begleiten.

Links zum Thema:

Werner Stangl, Lernpsychologe, über die konstruktivistischen Lerntheorien

FAZ-Artikel zum Thema Kreativität

Co&lumbus: Versuch einer Definition von Kreativität

IDEOs Toolkit „Design Thinking for Educators“

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„Forget Design Thinking and Try Hybrid Thinking“ Reloaded

Hybrid Thinker

Über das Vergessen

2009 schwappte Design Thinking von den U.S.A. nach Deutschland herüber. Wobei herüberschwappen ein zu großer Begriff ist. Zu dieser Zeit war Design Thinking noch relativ wenigen in Deutschland bekannt. Das Hasso-Plattner-Institut installierte zwar in Potsdam gerade einen Studiengang dafür, aber in der breiten Masse oder der Geschäftswelt war es noch nicht angekommen.

Zu der damaligen Zeit beschäftigen wir uns geschäftlich bereits intensiv mit diesem Thema, entdeckten, dass wir es eigentlich schon seit geraumer Zeit ohne es zu wissen anwendeten. Und zwar nicht nur auf gestalterische Themen.
Bei unseren Recherchen stolperten stolperten wir dann über einen Artikel im Web mit dem reißerischen Titel „Forget Design Thinking and Try Hybrid Thinking“ von Dev Patnaik.

Ich verfasste damals einen kleinen Blogbeitrag und vergaß das Thema wieder. Und ich hatte den Eindruck, dass auch der Rest der Welt Hybrid Thinking vergessen hatte.

„Forget Design Thinking and Try Hybrid Thinking“ – aber ich hatte eher Hybrid Thinking vergessen

Screenshot von Dev Patnaiks Artikel "Forget Design Thinking and Try Hybrid Thinking"
Screenshot von Dev Patnaiks Artikel “Forget Design Thinking and Try Hybrid Thinking”

Nun arbeitete ich kürzlich jedoch in einem Team an einem neuen Projekt. Und plötzlich tauchte der Begriff Hybrid Thinking bei einem Team-Mitglied aus dem betriebswirtschaftlichen Umfeld unerwartet wieder auf.

Ich fand das sehr spannend und recherchierte, ob Hybrid Thinking nun plötzlich doch in der Geschäftswelt an Bedeutung gewinnt.

Ich fand – zumindest im deutschsprachigen Umfeld – nicht viel Neues. Noch immer ist der Artikel von Patnaik eine von zwei Hauptquellen. Patnaik lässt sich jedoch gar nicht so sehr über Hybrid Thinking aus. Er konstatiert lediglich, dass Claudia Kotchka eine Hybrid Thinkerin ist und Hybrid Thinking mehr bedeutet als multidisziplinäre Teamarbeit. Ihm geht es wohl nur darum, dass einige Menschen die Fähigkeit besitzen, hybrid zu denken, also mehrere verschiedene Denkansätze zu verfolgen. Dies kann trotz des reißerischen Titels kaum der Ausgangspunkt einer neuen Disziplin sein.

Die zweite Hauptquelle ist eine Reihe von White Papers der Firma Gartner. 2010 hatte ich es nicht geschafft, den Text von Gartner zu finden, aber diesmal war ich erfolgreicher. Er ist deutlich umfangreicher als der von Patnaik und macht den Eindruck strukturiert und gut recherchiert zu sein. Ich befasse mich im Folgenden mit diesem Artikel.

Und was ist nun dieses Hybrid Thinking?

Der Artikel von Gartner umfasst im Original 15 Seiten und ich möchte ihn nicht unzulässig stark verkürzen. Daher wird es jetzt leider ein wenig ausführlicher. Auch bin ich kein Übersetzer, weshalb die folgenden Ausführungen stellenweise etwas holprig formuliert sind.

[Zeichnung Welt mit wirrem Netz darüber]

Der Versuch einer ersten Definition

Gartner – in diesem Fall die Autoren des Whitepapers Nicholas Gall,  David Newman,  Philip Allega,  Anne Lapkin,  Robert A. Handler – behaupten: „Hybrid Thinking integriert Design Thinking mit anderen Arten zu denken.“

Hyperconnected World
Hyperconnected World

Unternehmen haben Probleme mit Wandel, vor allem mit strategischem Wandel. Wir leben heute in einer „hyperconnected global economy“, in der es einen neuen Normalzustand („the new normal“) gibt: Die Geschwindigkeit, Diversität, Komplexität und das Ausmaß an Wandel beschleunigt sich zunehmend und Top-Down-Kontrolle wird immer mehr zur Illusion. Altes funktioniert nicht mehr. Großer, strategischer Wandel wird damit unabdingbar.

In diesem Umfeld sind die genannten strategischen Probleme jedoch unglaublich komplex, es sind „Wicked Problems“. Diese entziehen sich dem klassischem Ansatz von Verstehen, Planen, Gestalten, Implementieren, Ausführen, weil die  Stakeholder-Interessen unterschiedlich, ja häufig sogar gegensätzlich, die Vernetzungen hoch komplex sind und das Verhalten extrem dynamisch und chaotisch (nicht voraussagbar) ist.

Wicked Problems haben häufig keine Lösung, man versucht lediglich ein „erfolgreiches Ergebnis“ zu erzielen.

Die Integration von Design Thinking

Hybrid Thinking integriert Design Thinking mit anderen Arten des Denkens, um erfolgreiche Ergebnisse für Wicked Problems zu erzielen, indem bedeutungsvollere, menschen-zentrierte (human-centered) Erlebnisse gemeinsam geschaffen werden (co-create).

Die meisten Branchen sind so fixiert auf Technik, dass sie den emotionalen Einfluss auf den Kunden vernachlässigen. Eine Beziehung des Kunden zu einem Produkt oder einer Dienstleistung entsteht jedoch nur, wenn dieses für den Kunden eine Bedeutung hat – dieser Ansatz steht bei Design Thinking an erster Stelle.

Darüber geht Hybrid Thinking hinaus, indem es noch andere Schlüsselelemente für erfolgreiche Ergebnisse im Geschäftsumfeld betont:

  • Integratives Denken
  • Leidenschaftliches Denken
  • Transformation, Innovation und Strategie
  • Gemeinsames Entwickeln (Co-Creation)
  • Widerstandsfähigkeit/Elastizität („Resilience“)

Integratives Denken

Design Thinking wendet empathisches und intuitives Denken zur Problemlösung an. Damit ist es genauso beschränkt wie jede andere Art zu denken. Für Wicked Problems müssen aber verschiedene Denkansätze verwendet werden: kreative, emotionale bis hin zu algorithmischen, analytischen.

Roger Martin (einer der Haupt-Vertreter von Design Thinking) verwendet statt Design Thinking lieber den Begriff „Integratives Denken“.

Als Beispiel für den Hybrid-Thinking-Ansatz nennen die Autoren die Firma Whirlpool. Bei diesem Beispiel kam eine Kombination aus Design Thinking und Six Sigma (Was angeblich von Design Thinking verteufelt wird) zum Einsatz.
Als weiteres Beispiel folgt die Amerikanische Armee: Hier wird Design Thinking und Schlachtfeld-Strategie verknüpft. Die Menschen-zentrierte Sicht von Design Thinking über Religion, Geschichte und Kultur des Landes, in dem man kämpft, wird kombiniert mit der Art, wie ein Kommandant auf dem Schlachtfeld denkt.

Hybrid Thinking assimiliert jedoch nicht einfach jede Art zu Denken. Es ist eine Disziplin der Disziplinen, ein Set von universellen Ansätzen und es koordiniert die unterschiedlichen Denkansätze bei Wicked Problems.

Leidenschaftliches Denken

Um mit Hybrid Thinking erfolgreich zu sein, reicht es nicht, einfach multidisziplinäre Anwender zusammen zu bringen. Wenigstens einige davon müssen selbst Hybrid Thinker sein.

Andere Worte für Hybrid Thinkers sind: T-shaped people (ein Begriff, der übrigens bereits von Tim Brown, dem „Vater des Design Thinkings“ verwendet wird) oder versatilists.

Über die Eigenschaft „T-shaped“ (ein breites Wissen in vielen Bereichen und ein tiefes Wissen in einem Spezialbereich besitzen) hinaus müssen Hybrid Thinker außerdem folgendes sein:

  • kreativ
  • empatisch
  • integrativ
  • sich wohl fühlen mit Doppeldeutigkeit
  • optimistisch
  • experimentierfreudig
  • kollaborativ

Der nötige Grad an dieser Fähigkeit zum Hybrid-Thinking ist abhängig vom Ausmaß des Wicked Problems, dem Rahmen der Transformation, Innovation und Strategie und dem Zeitpunkt, wann die Organisation sich mit diesem Wicked Problem auseinandersetzt (je früher, desto verzwickter).

Transformation, Innovation und Strategie

Wie denkt man auf dem Schlachtfeld?
Wie denkt man auf dem Schlachtfeld?

Design Thinking eignet sich nicht nur für das Entwickeln von Produkten und Dienstleistungen. Dennoch wird es meist dafür angewandt. Hybrid Thinking wird vor allem für Transformation, Innovation und Strategie eingesetzt. Je mehr ein Problem vom banalen Produktdesign entfernt und ein wirkliches Wicked Problem ist, desto stärker verändert sich das Denken von Design Thinking zu Hybrid Thinking.

Beispiel: Mit Design Thinking würde man eher ein neues Flugzeug, wie eine Boing 787 entwickeln, mit Hybrid Thinking ein komplett neues Flugverkehr-Kontrollsystem, wie NGATS.

Ein Beispiel für den Einsatz von Hybrid Thinking im Zusammenhang mit Strategie war die US Army, für den Einsatz von Hybrid Thinking im Zusammenhang mit Transformation P&Gs „flow-to-the-work“ Organisation.

Gemeinsames Entwickeln (Co-Creation)

Beim Hybrid Thinking gibt es die beiden Ansätze „Erkundung durch Experimentieren“ und „Innovation durch Nutzer und die Community“, wo hingegen Design Thinking den experimentellen Ansatz verfolgt.

Ein fundamentales Gesetz von Design Thinking (und damit auch von Hybrid Thinking) ist das iterative Implementieren (= Learning by Doing). Es geht auch beim Hybrid Thinking nicht nur um Denken. Es werden ebenfalls Prototypen entwickelt. Dies ist jedoch schwierig bei Prozessen, Strukturen und Strategien. Deshalb definiert Hybrid Thinking ein „Strategien-Portfolie“, um durch Experimentieren erkunden zu können.

Nicht der Designer gestaltet, sondern das Kollektiv.

Widerstandsfähigkeit/Elastizität (Resilience)

Für Wicked Problems gibt es keine „Lösung“, deshalb konzentriert sich Hybrid Thinking auf Ergebnisse, die besser sind als der vorherige Zustand und propagiert das „Frühe Scheitern“ (wie übrigens bereits beim Design Thinking dargestellt).

Adaptiver Zyklus
Adaptiver Zyklus

Design Thinker begrüßen lediglich Nachhaltigkeit und Elastizität, für Hybrid Thinker wird das durch die Ökologie inspirierte Konzept von nachhaltigem und widerstandsfähig-elastischem Design nicht nur begrüßt, es ist für sie fundamental.

Wicked Problems haben eher einen biologisch-ökologischen Charakter, deshalb vollzieht Hybrid Thinking einen Paradigmenwechsel weg von der technischen Betrachtung hin zur biologisch-ökologischen. Ein Beispiel für diesen Wechsel findet sich in einem Paper von Andrew Haldane mit dem Titel „Rethinking the Financial Network“.

Das ökologische Konzept von Widerstandsfähigkeit/Elastizität (Resilience) basiert auf der Idee des adaptiven Zyklus’ (aus dem Buch „Panarchy: Understanding Transformations in Human and Natural Systems“ von Lance Gunderson und C. S. Holling). Ein Beispiel aus der IT für dieses Prinzip ist Agile Programming.

Schlussfolgerung

Hybrid Thinking wird große Veränderungen bringen und einen großen Einfluss auf Veränderungen im Geschäftsleben haben. Es muss sich allerdings erst noch entwickeln. Gartner wird weitere Untersuchungen anstellen.

Gartner und Dev Patnaik

Gartner ist ein Anbieter von Marktforschungsergebnisse und Analysen über die Entwicklungen in der IT. Der Artikel von Gartner bezieht sich auf den Artikel „Forget Design Thinking and Try Hybrid Thinking“ von Dev Patnaik von Jump Assosiates, gepostet auf Fastcompany.com.

In diesem Artikel schreibt Patnaik über die Transformation, die Claudia Kotchka bei Procter & Gamble durchgeführt hat. Er weist darauf hin, das Kotchka keine Designerin ist.

Patnaik argumentiert, dass hier nicht Design Thinking im Einsatz war, sondern Hybrid Thinking, da viele verschiedene Arten zu denken praktiziert wurden. Claudia Kotchka wandte Design Thinking an und verknüpfte es mit ihren Erfahrungen aus anderen Bereichen. Es geht nach Patnaik nicht darum, multidisziplinäre Teams zusammenzustellen, sondern darum, Teams aus multidisziplinären Menschen zusammenzustellen.

Ist Hybrid Thinking „besser“ als Design Thinking?

Nachdem ich vorher den Gartner-Artikel einigermaßen neutral wiedergegeben habe, möchte ich ihn nun Punkt für Punkt näher betrachten und kommentieren.

„The new normal“

Zunächst beschreiben die Autoren, unsere Gesellschaft und unsere Wirtschaft hätten sich dramatisch verändert und wir haben es heute häufig mit Wicked Problems, also vielschichtigen, verzwickten, übermächtigen Problemen zu tun. Dies beschreiben auch die Vertreter von Design Thinking.

Dann erklären die Verfasser, Hybrid Thinking integriert Design Thinking mit anderen Arten des Denkens und sitzen hiermit meines Erachtens einem Fehler auf. Denn Design Thinking ist nicht wirklich eine Art zu denken – auch wenn der Name dies glauben macht. Design Thinking ist eine Herangehensweise, ein Prozess.

Grafik Meaningful-Feasible-Sustainable
Grafik Meaningful-Feasible-Sustainable

Weiter folgt, dass häufig der emotionale Aspekt von den Unternehmen vernachlässigt wird und ein Produkt oder eine Dienstleistung für den Kunden eine Bedeutung haben muss, damit es gern genutzt und eine Beziehung dazu aufgebaut wird. Gartner behauptet nun, dass diese Bedeutung für Design Thinking an erster Stelle steht und zeigt hier als Beleg eine Grafik aus IDEOs „Human-Centered Design Toolkit“.

Wie man aber gerade aus dieser Grafik sieht, betont Design Thinking keinen der drei Aspekte Bedeutung, Nachhaltigkeit, Machbarkeit, sondern argumentiert, dass aus einer gleichwertigen Verbindung dieser drei Aspekte ein Erlebnis entsteht, welches sich am Menschen orientiert, ihn in den Mittelpunkt stellt („human centered experience“).

Hybrid Thinking geht über die Betonung des Aspekts „Bedeutung“ angeblich hinaus, indem es noch andere betont: Integratives Denken, Leidenschaftliches Denken etc.

Integratives Denken

Die Autoren behaupten, Design Thinking verwende empathisches und intuitives Denken. Die Aussage impliziert, Design Thinking würde ausschließlich diese Denkarten einsetzen. Schaut man sich aber den Design-Thinking-Prozess an, so sieht man, dass „Empathie“ lediglich ein Prozessschritt ist, oder – je nach Darstellung – Bestandteil eines Prozessschrittes. Bei diesem Prozessschritt geht es nur darum, das Problem möglichst genau zu verstehen. Die Art des Denkens wird hier nicht näher beschrieben. Ob es bei diesem Prozessschritt wirklich um ein empathisches Denken handelt, wird außen vor gelassen. Wichtig bei diesem Schritt ist lediglich, dass das Problem möglichst genau verstanden und durchdrungen wird.

Dann verweisen die Verfasser sogar auf Roger Martin, einen der Hauptvertreter von Design Thinking. Er verwende lieber den Begriff Integrative Thinking als Design Thinking, also genau „die Art zu denken“, die Design Thinking ja nicht sein soll.

Vor allem beim Beispiel der US Army wird deutlich, dass von den Schreibern Design Thinking nicht wirklich erfasst wurde. Angeblich wird der emotionale Ansatz (man schaut auch auf Geschichte und Religion des Landes, in dem man sich befindet) von Design Thinking mit „Schlachtfeld-Strategie“ verknüpft und das wäre dann eben etwas anderes als Design Thinking. Klar, wenn man Design Thinking als Art zu denken missversteht, ist diese Argumentation nachvollziehbar. Wenn es aber um den Prozess geht, muss man natürlich zunächst das Problem möglichst genau analysieren. Und da gehört in diesem Fall sicher auch das Berücksichtigen lokaler Gegebenheiten, Kultur, Geschichte und Religion, dazu. Erst dann wird eine Strategie entwickelt. Und ich hoffe doch, dass während dieses Schrittes des Design-Thinking-Prozesses ein General auch seine bisherige „Schlachtfeld-Erfahrung“ einbringt.

Nachfolgend ist dann Hybrid Thinking für die Schreiber des Artikels plötzlich doch keine einfache Art zu denken mehr, sondern eine „Disziplin der Disziplinen“, ein Set von universellen Ansätzen. Es koordiniert die unterschiedlichen Denkansätze. In diesem Abschnitt wird nicht auf Design Thinking eingegangen.

Leidenschaftliches Denken

Hier schreiben die Autoren, dass man für ein erfolgreiches Hybrid-Thinking-Projekt mehrere Hybrid Thinker zusammenbringen muss. Einfach ein multidisziplinäres Team zusammenzubringen reiche nicht.

Allerdings ist gerade diese Ansicht kritisch. Denn an diesem Punkt, an dem Design Thinking auf normale Menschen zurückgreift, fordert Hybrid Thinking – jetzt doch als Methode und nicht mehr nur als Art zu denken – mehr. Dies ist jedoch eine Forderung, die sehr schwer zu erfüllen sein dürfte. Wie viele Hybrid Thinker gibt es? Kann man diese Art zu denken überhaupt lernen? Bringt man genug Hybrid Thinker an einen Tisch?

Transformation, Innovation und Strategie

Die Schreiber geben zu, dass sich Design Thinking nicht ausschließlich für das Entwickeln von Produkten und Dienstleistungen eignet. Aber je komplexer das Problem werde, desto mehr müsste sich der Lösungs- oder Bearbeitungsansatz zum Hybrid Thinking verschieben. Hier wird nicht weiter begründet, sondern lediglich behauptet.

Gemeinsames Entwickeln (Co-Creation)

Ein Entwickeln von Prototypen für Strategien sei schwierig, so die Autoren des Artikels. Das ist schon richtig. Wie dabei das genannte Strategie-Portfolio allerdings Abhilfe schaffen soll, bleibt schleierhaft. Außerdem lassen sich doch die Umsetzungen einer Strategie durchaus wieder in Prototypen testen. Und ihr Funktionieren oder Scheitern zeigt dann, ob eine Strategie tragfähig ist, oder nicht.

„Resilience“

Hier geht es den Autoren vor allem um die Widerstandsfähigkeit gegen das Scheitern bei Versuchen. Ein Hybrid Thinker ist gerade zu begierig nach diesem frühen Scheitern, während ein Design Thinker es lediglich akzeptiert. Eine Behauptung, die ich einfach so stehen lasse. Mit Sicherheit ist aber das Konzept des „Adaptiven Zyklus’“, welches hier eingeführt wird, interessant. Allerdings widerspricht dies ja auch nicht dem Vorgehen von Design Thinking.

Die Autoren schließen damit, dass sich Hybrid Thinking erst noch entwickeln muss und weiter untersucht wird.

Hybrid Thinking oder doch nur Marketing?

Hybrid Thinker
Hybrid Thinker

Ich denke, dass es sich bei den Veröffentlichungen über Hybrid Thinking um reine Marketingaktionen handelt: Design Thinking verkauft sich gut, also wird mit Hybrid Thinking etwas „Neues“ hervorgebracht, um eine eigene Begrifflichkeit zu haben.

Meines Erachtens vergleicht Patnaik, mehr aber noch in der Folge die  Mitarbeiter von Gartner, Äpfel mit Birnen. Design Thinking ist – trotz des Namens – keine Art zu denken, sondern ein Prozess, eine Herangehensweise. In den Beiträgen über Hybrid Thinking ist das nicht so sauber herausgearbeitet. Für beide Disziplinen, Design Thinking und Hybrid Thinking, sprechen die Autoren mal über einen Prozess, mal über eine Art zu denken. Meist jedoch bezieht er sich mehr auf eine Art zu denken.

Hybrid Thinking existiert; allerdings für mich lediglich als Art zu denken, nämlich, dass eine Person verschiedene Denkarten in sich vereinigt.

Die Frage sollte also nicht lauten „Design Thinking ODER Hybrid Thinking?“, und schon gar nicht „ist Hybrid Thinking besser als Design Thinking?“ Es ist sicher vorteilhaft, wenn Hybrid Thinker (in diesem Sinne der Definition) beim Design-Thinking-Prozess zum Einsatz kommen. Design Thinking funktioniert jedoch auch, wenn nicht diese spezielle Art von Menschen (T-shaped people) mitwirken. Da diese Denkart durchaus nicht gewöhnlich ist, versucht man beim Design Thinking realistischerweise multidisziplinäre Teams aus „normalen“ Menschen zusammenzustellen, um unterschiedliche Denkarten zusammen zu bringen.

Somit sind Hybrid Thinking und Design Thinking getrennt voneinander zu betrachten. Hybrid Thinking ist die Art eines Einzelnen zu denken. Design Thinking ist eine Arbeitsweise. Design Thinking funktioniert auch ohne Hybrid Thinker. Und Hybrid Thinker können sicher auch Probleme angehen (und „lösen“), wenn sie nicht den Design-Thinking-Prozess anwenden.

Hybrid Thinking als Prozess existiert meines Erachtens nicht. Die Autoren konnten mich mit ihrem Artikel hiervon auch nicht überzeugen. Dennoch scheint es als Idee in einigen Köpfen zu kreisen; gerade auch im betriebswirtschaftlichen Umfeld.

Design Thinking hat sich über Jahre entwickelt und wurde von vielen verschiedenen Menschen durchdacht und diskutiert, die aus den unterschiedlichsten Bereichen kommen.

Hybrid Thinking – nicht als die Art eines Einzelnen zu denken, sondern als Arbeitsprinzip – hat dieses Stadium noch nicht erreicht und wird es wahrscheinlich auch nie erreichen. Es wird über viele Aspekte des Design Thinking gesprochen, die offensichtlich nicht richtig durchdrungen und verstanden sind. Man will wohl einerseits den Hype ums Design Thinking nutzen, aber auf der anderen Seite etwas eigenes, Neues präsentieren, um aus der Masse hervorzustechen. Und besser als das Original soll es dabei auch noch sein.

Ich finde Hybrid Thinking als Denkart spannend, denke, dass ich selbst ein Stück weit ein solcher Hybrid Thinker bin. Als Arbeitskonzept denke ich, hat es keine Zukunft.

 

Links:

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Seth’s Blog vom 9.3.14: Entropie, Bürokratie und der Kampf und Großartigkeit

Seth Godin

Ich bin Abonnent von Seth Godins Blog. Seine Beobachtungen und Gedanken zum Thema Marketing und Unternehmensführung finde ich häufig sehr inspirierend. Seine Veröffentlichung vom 9.3.14 hat mir gefallen. Hier der Versuch einer Übersetzung:

Seth Godin
Seth Godin

„Einige Gesetze, die selten gebrochen werden:

Wenn eine Firma Erfolg hat, wächst sie. Wenn sie größer wird, wird dadurch im Durchschnitt die Leidenschaft und Initiative innerhalb dieser Einrichtung geringer. (Je mehr Mitarbeiter sie hat, desto stärker nähert sie sich dem Durchschnitt an. Und dies ist nur ein anderes Wort für Mittelmäßigkeit.)

Mehr Mitarbeiter heißt auch: Mehr formale Kommunikation und einfache Anweisungen, damit eine möglichst gleichartige Ausführung sichergestellt ist. Es wird immer schwieriger  zum einzelnen zu sagen „entscheide nach bestem Wissen und Gewissen“. Man kann sich einfach nicht mehr darauf verlassen, was dabei heraus kommt.

Größer heißt: Mehr Bürokratie, mehr Verwaltung und ein Drang nach Gleichschaltung – und damit weniger Möglichkeiten, Neues auszuprobieren.

Erfolg bringt die Angst mit sich, nicht mehr erfolgreich zu sein. Und wenn man mehr zu verlieren hat, wird der Druck, es nicht zu verlieren immer größer.

Wenn man die bisherigen Punkte zusammenbringt, sieht man: Mit dem Vorankommen eines Unternehmens bringt es jede Entscheidung näher heran an die Fähigkeit zur Durchführung, an Verlässlichkeit, Risikovermeidung und Sicherheit.

Und – am schlimmsten von allem – wie bei der „Stillen Post“ gibt es Übertragungsfehler, Fehler bei der Interpretation von Anweisungen und  „Hintergrundrauschen“. Und diese Abweichungen machen Dinge nicht besser; sie führen zu weiteren Fehlern.

Auch wirklich gute Leute, Menschen mit den besten Absichten, verkümmern in Firmen, die immer mittelmäßiger werden, bei denen Zufallsfehler Sand ins Getriebe streuen und bei denen das Zusammenspiel einfach nicht funktioniert, Chancen vertan werden.

Aber das kann geheilt werden. Zumindest kann man dagegen angehen. Aber es ist ein nie endender Kampf um Großartigkeit.

Großartigkeit kann keine Firmenpolitik, keine Strategie sein. Und man kann sie nicht an Bürokraten delegieren. Aber sie kann etwas sein, an dem Menschen arbeiten können. Sie erzeugt Unruhe. Und manchmal kann man sie erreichen. Man kann sich ihr verpflichten, aber sie ereignet sich nicht.

Es ist nicht einfach sie zu erreichen. Und deshalb gibt es sie selten. Aber es lohnt sich, sie anzustreben.“

Besonders spannend finde ich daran, dass Unternehmen eines anstreben: Die Fähigkeit zur Durchführung, Verlässlichkeit, Risikovermeidung und Sicherheit. Und genau ist das, was Innovation und Weiterentwicklung erschwert, wenn nicht gar verhindert.

Jedoch lebt jedes Unternehmen von der Weiterentwicklung und Innovation. Nur so bleibt es marktfähig, kann sich gegen den Wettbewerb behaupten.

Design Thinking hat hier seine große Chance. Es kann umgehen mit Unsicherheit, offenen Enden, Risiko und unklarem Ausgang. Und es ist inzwischen soweit etabliert, in großen Firmen salonfähig, dass durchaus die Möglichkeit besteht, dass es in Unternehmen eingesetzt wird und so die Kluft zwischen diesen beiden Positionen überwindet.

Wir werden sehen, ob es noch stärker Einzug hält. Ich bin gespannt.

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Steve Jobs’ kleines Weißbuch

Steve Jobs' kleines Weißbuch

Steve Jobs' kleines Weißbuch
Zur Zeit lese ich das Buch von Leander Kahney. Damals existierte der Begriff Design Thinking noch nicht. Aber dank Kahneys Darstellung kann ich gut nachvollziehen, warum Steve Jobs immer wieder im Zusammenhang mit Design Thinking genannt wird. Er verwendet sicher nicht eins zu eins den IDEO-Prozess, aber viele Komponenten kommen einem so vertraut vor, wenn man sich mit Design Thinking befasst hat. Und es dürfte wohl nicht viele Unternehmen geben, in denen diese Methode so stark in sämtliche Prozesse integriert ist.

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Philipp Schäfer bei der TGM

Gestern hielt Philipp Schäfer, CEO von IDEO Deutschland, einen Vortrag über Design Thinking vor der Typografischen Gesellschaft München. Die Veranstaltung in der Black Box am Gasteig war gut besucht; leider waren natürlich überwiegend Designer anwesend. Obwohl das Thema gerade für die Wirtschaft interessant wäre. Aber immerhin sickert das Thema auch langsam in Deutschland in die Öffentlichkeit.

Philipps Vortrag war sehr spannend. Sicher, wenn man sich mit dem Thema beschäftigt und die einschlägigen Bücher gelesen hat, gab es nichts wirklich Neues. Aber das hatte ich mir auch gar nicht erwartet. Es war ein gut aufbereiteter und vorgetragener Überblick. Und: Endlich mal etwas auf Deutsch. Die eineinhalb Stunden vergingen wie im Flug.

Leider hatte ich nur mein iPhone dabei, um ein paar Minuten mitzuschneiden. Aber immerhin gibt das Video einen kleinen Einblick.